Baumassnahmen an Gewässern bedeuten immer eine ökologische Aufwertung und Gestaltung des Lebensraums am Wasser. Diese Massnahmen müssen fachgerecht umgesetzt und gepflegt werden.
Nicht nur Bauarbeiten in sensiblen Umgebungen werden heute nach ökologischen Grundsätzen umgesetzt. Mit Renaturierungen und Rekultivierungen gestalten wir die Welt von morgen.
Hochwasserschutz, Renaturierung und Förderung der Biodiversität sind bei allen Bauarbeiten an Gewässern gewährleistet.
Der Mensch gestaltet seine Umwelt. Heute sind wir zur Erkenntnis gekommen, dass dabei nicht gegen die Natur gebaut werden kann. Modernes Bauen bedeutet, die Natur einzubeziehen. Wo dies nicht möglich ist, werden die natürlich Zustände mittels Renaturierung wiederhergestellt. Gewässer, Moore und naturnahe Flächen werden mit geeigneten Massnahmen revitalisiert und übernutzte Böden können durch eine Rekultivierung in ihren ursprünglichen Nutzungszustand zurückgeführt werden. Die Grundlagen für die Umsetzung dieser Arbeiten liefert die ökomorphologische Beurteilung. Um die geplanten Massnahmen optimal und nachaltig umzusetzen, müssen sich die Baumassnahmen den Gegebenheit vor Ort anpassen.
Die in der Vergangenheit aus Gründen der Sicherheit und der Pflege oft monoton ausgebauten Gewässer genügen den Ansprüchen an vielseitige, in die Umgebung nachhaltig eingebundene Bauwerke nicht. Einfache Massnahmen wie die Ingenieurbiologie werten die Übergangsbereiche zwischen Wasser und Land auf und fördern die Biodiversität. Mit dem Einbau von Strukturen in die Gewässersohle und der Verwendung von Holz im Gewässerraum können vielfältige Lebensräume für Fische, Insekten und Amphibien geschaffen werden.
Bereits bei der Planung werden wichtige Randbedingungen zur zukünftigen Entwicklung einer Revitalisierung eines Gewässers gesetzt. Die Erfassung und Bewirtschaftung der Daten soll fortlaufend Aufschluss über den Zustand des Gewässers geben. Aufnahmen der Unterwasservermessung liefern zusätzliche Daten und Informationen über die Sohlenstruktur, Auflandungen und den Sedimenttransport.
Zur Förderung der Biodiversität werden heute stark verbaute Uferbereiche mit ingenieurbiologischen Bauweisen zu wertvollen Habitaten umgebaut. Dabei lassen sich zahlreiche Baumassnahmen kombinieren; beispielsweise Buhnen, Faschinen und Grünverbau wie Spreitlagen wechselweise verbaut. Der Einsatz von Totholz, in der Form von Raubäumen, Wurzelstöcken oder biogenen maschinellen Ufersicherungen (BMU) wird immer wichtiger.
Als alleinige Massnahme oder als Ergänzung und Aufwertung «härterer» Massnahmen eigenen sich ingenieurbiologische Bauweisen in idealer Weise. Sie fügen sich in bestehende Umgebungen ein, bzw. können ökologisch unattraktive Bereiche mit einfachen, standortgerechten Baumassnahmen verbessern. Bei Renaturierungen und Revitalisierungen sind ingenieurbiologische Massnahmen in der Regel das «Werkzeug der Wahl», seien es Weiden in Form von Steckhölzern, Faschinen oder als Bepflanzungen einer Krainerwand (Holzkastenverbau).
Gewässer fördern mit ihrer Struktur die Vernetzung von Flora und Fauna. Die begleitenden Uferstreifen sind dabei äusserst wichtig und bilden Lebensräume und Korridore zur Verbreitung der Pflanzen.
Durch den Rückbau oder die Anpassung von Querbauten, wie zum Beispiel grosse Schwellen wird die Längsvernetzung wieder ermöglicht.
Einerseits können wir durch Erosion entstandene Schäden beheben und Uferbefestigungen erneuern oder verstärken. Andererseits lassen wir bei Revitalisierungen dem Fluss genügend Raum um durch Erosion sein eigenes Flussbett zu gestalten und dabei Flächen für Pionierpflanzen zu schaffen und die Biodiversität zu fördern.
Durch den Bau von Sperren, Dämmen, Wasserfassungen und Kraftwerken wird die Geschiebeführung oft unterbrochen. Dabei fehlen der Fauna in der Gewässersohle Strukturen für Fische und Kleinstlebewesen. Schädigende Erosionen und Sohlenabsenkungen können weitere Effekte sein.
Zur Abhilfe können künstliche Schüttungen mit geeignetem Sohlsubstrat die fehlenden Lebensräume wieder initialisieren.
Die vielseitigen Funktionen der Auen scheinen fast unbegrenzt: Retention und Hochwasserschutz, Habitate für Insekten Amphibien, Vögel und Wassertiere, Ruhezonen zur Grundwasseranreicherung. Die Wichtigkeit der regelmässigen Überflutung einzelner Flussabschnitte wurde in den letzten Jahren wiedererkannt und akzeptiert. Der Raumbedarf und die Umwandlung von Kulturland in Überflutungsflächen stehen einer erfolgreichen Umsetzung meist im Weg. Erschwerend sind auch Altlasten in Form von alten Deponien im Uferbereich. Neben dem Erdbau, der Revitalisierung und dem Gewässerbau beinhaltet die Gesamtleitung der wsb AG auch die Sanierung der Altlasten.
Bei Fragen steht Ihnen Thomas Gobet,
Bereichsleiter Akquisition & Support, gerne zur Verfügung.
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